Klappentext:

Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass das deutsche Kaiserreich die Hauptverantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs trug. In seinem bahnbrechenden Werk kommt der Historiker Christopher Clark zu einer anderen Einschätzung. Clark beschreibt minutiös die Interessen der wichtigsten politischen Akteure und zeichnet das Bild einer komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte.

Der Autor:

Christopher Clark ist Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College in Cambridge. Sein Spezialgebiet ist die Geschichte Preußens. Zu diesem Thema hat er zahlreiche vielbeachtete Bücher veröffentlicht.

Das Buch:

Christopher Clark versteht es meisterhaft, historische Details zu einem großen Ganzen zu verweben. Durch geschickte Sprünge in der Zeit zeigt er die Zusammenhänge und Kausalitäten auf, die zum Ausbruch des ersten Weltkriegs geführt haben. Es wäre vergleichsweise einfach, im Nachhinein davon zu sprechen, dass die Hauptakteure damals mit geschlossenen Augen unterwegs gewesen waren. Clark jedoch nimmt uns mit in diese Zeit und lässt uns erkennen, wie komplex es für die Beteiligten gewesen sein muss, die Situation zu überblicken. Der Krieg brach aus, weil irgendwann der Punkt überschritten war, an dem die perfide Maschinerie des Krieges zum Selbstläufer wurde und nicht mehr gestoppt werden konnte.

Fazit:

Christopher Clark erläutert eindrucksvoll, welche Kräfte am Werk waren, um den ersten Weltkrieg auszulösen, wie sie miteinander wechselwirkten und schließlich zur Katastrophe führten. Dabei wird auch deutlich, wie wenig wir Menschen im Stand sind, wirklich aus der Geschichte zu lernen.