Es sind nicht die großen Effekte.
Nicht das Tempo.
Nicht der Versuch, die nächste Schlagzeile zu überbieten.
Die Geschichten von Virgil Kane ziehen ihre Spannung aus etwas anderem: aus der Nähe zur Realität.
Die Figuren leben in einer Welt, die unserer erschreckend ähnelt. Technologien sind nicht fern oder futuristisch, sondern bereits greifbar. Macht entsteht nicht durch Superkräfte, sondern durch Systeme, Abhängigkeiten und Bequemlichkeit. Was fesselt, ist das Unbehagen. Das Gefühl, dass das, was hier beschrieben wird, nicht erfunden wirkt – sondern möglich. Vielleicht sogar wahrscheinlich.
Virgil Kane interessiert sich weniger für Helden als für Entscheidungen. Für Menschen, die glauben, das Richtige zu tun – und erst später erkennen, welchen Preis das hat. Für Konflikte, die nicht sauber aufzulösen sind.
Die Geschichten stellen keine einfachen Fragen. Und sie liefern erst recht keine einfachen Antworten. Vielleicht liegt genau darin ihre Sogwirkung: Man liest nicht, um zu entkommen – sondern um genauer hinzusehen.













